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Donnerstag, 21. November 2013

Wenn aber „die Russen Stress machten“, könne das binnen Monaten zum Staatsbankrott der Ukraine führen. Aus einer anderen Quelle war zu hören, die Ukrainer hätten vorgerechnet, dass in solch einem Fall für Europa Kosten von 40 Milliarden Euro entstehen könnten.


Nach Streit um TimoschenkoKiew stoppt Vorbereitung für EU-Abkommen

 ·  Nach der Niederlage der Unterstützer Julija Timoschenkos im ukrainischen Parlament hat Kiew die Vorbereitungen für das Assoziierungsabkommen mit der EU gestoppt.
© APVergrößernDas ukrainische Parlament in Kiew am Donnerstag
Die Ukraine hat am Donnerstag die Vorbereitungen für ein jahrelang geplantes Assoziierungsabkommen mit der EU gestoppt. Ein entsprechendes Dekret veröffentlichte die Regierung am Donnerstagnachmittag auf ihrer Webseite. Anstelle des Abkommens schlägt Kiew nun die Bildung einer Dreierkommission mit Russland und der EU über Handelsfragen vor.
Zuvor hatte sich das von Präsident Janukowitsch kontrollierte Parlament am Donnerstagvormittag geweigert, gesetzliche Voraussetzungen für die Freilassung der inhaftierten Oppositionsführerin Julija Timoschenko zu schaffen. Nun glauben Eingeweihte aus der Europäischen Union, das Regime wolle vor allem von Europa mehr Geld herausschlagen. Die EU hält die Inhaftierung Timoschenkos für einen Akt politisch gelenkter „selektiver Justiz“ und hat ihre Freilassung zur Bedingung für ein fertig ausgehandeltes Assoziierungs- und Freihandelsabkommen gemacht, das eigentlich Ende der kommenden Woche auf dem EU-Gipfeltreffen in Vilnius unterzeichnet werden soll.

Geld für Timoschenkos Freilassung

Janukowitschs „Partei der Regionen“ vereitelte am Donnerstag die Annahme von sechs Oppositionsanträgen, welche es möglich gemacht hätten, die im Gefängnis erkrankte Timoschenko zur  Behandlung im Ausland aus der Haft zu entlassen, indem sie zusammen mit ihren Verbündeten, den Kommunisten, der Abstimmung fernblieben.
Allerdings wurden andere Reformgesetze verabschiedet, welche die EU ebenfalls gefordert hatte, etwa eine Novelle des Wahlrechts. Bis zum Gipfel in Vilnius bleibt damit nur noch eine Woche, um für Timoschenko eine Lösung zu finden. EU-Mitarbeiter erinnerten daran, dass Janukowitsch durch seinen Sicherheitsberater Andrij Kljujew in der vergangenen Woche versprochen habe, dass das Parlament unverzüglich eine positive Entscheidung fällen werde. Dieses Versprechen sei nicht eingelöst worden.
Mehrere Quellen in Kiew sagten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die ukrainische Seite wolle für die Freilassung Timoschenkos offenbar vor allem Geldzusagen erreichen. Kiew argumentiere, Russland werde auf eine Assoziierung mit der EU möglicherweise mit wirtschaftlichen Restriktionen reagieren. Wenn aber „die Russen Stress machten“, könne das binnen Monaten zum Staatsbankrott der Ukraine führen. Aus einer anderen Quelle war zu hören, die Ukrainer hätten vorgerechnet, dass in solch einem Fall für Europa Kosten von 40 Milliarden Euro entstehen könnten.
© ZDF
Ein dritter Gesprächspartner sagte: „Janukowitsch meint jetzt Geld“. Dabei gehe es ihm einerseits um direkte europäische Hilfen, andererseits aber um Fürsprache beim Internationalen Währungsfonds (IWF), der eine schon zugesagte Kreditlinie über 15 Milliarden Dollar im Jahr 2011 eingefroren hat, weil die Ukraine die Bedingungen (Freigabe der überbewerteten Landeswährung, Ende der kostspieligen Gassubventionen für Endabnehmer) nicht erfüllen will.
In der Kiewer Exekutive hieß es hinter vorgehaltener Hand, man müsse innerhalb von drei Monaten mit einem Staatsbankrott der Ukraine rechnen, wenn Russland als wichtigster Handelspartner des Landes verschärfte Grenzkontrollen beschließe, wie im Sommer schon einmal geschehen, oder falls die Finanzströme zwischen russischen und ukrainischen Banken gestört würden. Man habe dem Westen deshalb vorgeschlagen, einen Sonderfonds für Länder zu schaffen, die durch russischen Druck in Not gerieten. Außerdem habe man klar gemacht, dass man schon vor dem Gipfel von Vilnius „klare Signale“ in dieser Richtung benötige, wenn das Assoziierungsabkommen unterzeichnet werden solle.

Dienstag, 19. November 2013

Die Behandlung der erkrankten ukrainischen Oppositionspolitikerin Timoschenko verzögert sich weiter. Das Parlament in Kiew verschob die geplanten Beratungen über das Assoziierungsabkommen mit der EU auf Donnerstag.

EU-ASSOZIIERUNGSABKOMMENUkrainisches Parlament verschiebt Sitzung

Die Behandlung der erkrankten ukrainischen Oppositionspolitikerin Timoschenko verzögert sich weiter. Das Parlament in Kiew verschob die geplanten Beratungen über das Assoziierungsabkommen mit der EU auf Donnerstag.
Das ukrainische Parlament wollte sich auf ein Gesetz zur Behandlung der in Haft erkrankten Oppositionsführerin Timoschenko im Ausland einigen. Die Sitzung wurde verschoben. Quelle: dpa
Das ukrainische Parlament wollte sich auf ein Gesetz zur Behandlung der in Haft erkrankten Oppositionsführerin Timoschenko im Ausland einigen. Die Sitzung wurde verschoben.Quelle: dpa
KiewDas ukrainische Parlament hat seine Beratungen über das geplante Assoziierungsabkommen mit der EU und den weiteren Umgang mit Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko erneut vertagt.
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Statt am Dienstag soll die "Prüfung der Gesetze zur europäischen Integration" nun erst am Donnerstag beginnen, wie Parlamentspräsident Wolodimir Ribak in Kiew mitteilte. Dabei gehe es insbesondere um "die Behandlung von Häftlingen im Ausland". Brüssel reagierte verärgert.
Die Europäische Union hat den Abschluss des Assoziierungsabkommens davon abhängig gemacht, dass der Oppositionspolitikerin Timoschenko die Ausreise zur medizinischen Behandlung im Ausland oder eine andere Form der Haftentlassung ermöglicht wird. Im Gefängnis erkrankte die Politikerin an einem Bandscheibenleiden, das im Berliner Charité-Krankenhaus behandelt werden könnte.
Das Assoziierungsabkommen soll nach bisheriger Planung beim EU-Gipfel der östlichen Partnerschaft Ende November in Vilnius unterzeichnet werden.
Der EU-Sondergesandte Aleksander Kwasniewski hatte die Parlamentsberatungen vergangene Woche in Kiew als "letzte" Gelegenheit für das Abkommen mit der Ukraine bezeichnet, das die Grundlage für mögliche spätere EU-Beitrittsverhandlungen sein soll. Es sieht auch einen Freihandelsvertrag vor.
Die EU versucht damit, das wichtige Transitland für Gaslieferungen an Europa zu binden. Timoschenkos Verurteilung zu sieben Jahren Haft wegen Amtsmissbrauchs wird in Brüssel als politisch motiviert betrachtet.
Die litauische EU-Ratspräsidentschaft warnte, dass ein jetziges Scheitern das Assoziierungsabkommen auf Jahre hinaus verzögern könnte. Präsident Viktor Janukowitsch und die ukrainische Opposition seien "beide dafür verantwortlich", eine Lösung für die Causa Timoschenko zu finden.
Ohne entsprechendes Gesetz werde die EU "definitiv kein Abkommen mit der Ukraine unterzeichnen", sagte Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite der Nachrichtenagentur AFP. Brüssel sei auch bereit, der Ukraine im Umgang mit dem Druck durch "Drittstaaten" zu helfen" und sich für einenKredit des Internationalen Währungsfonds einzusetzen.
Ukraines Nachbarland Russland kritisiert den Kurs der EU scharf. Die Staatengemeinschaft übe "einen ziemlich schamlosen Druck auf die betroffenen Staaten" der östlichen Partnerschaft aus, erklärte Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag in Moskau. Russland will verhindern, dass sich die frühere Sowjetrepublik Ukraine der EU zuwendet.

Ukraine "Perlen"

NameAktuellWhg.RenditeRest-
Laufzeit
LiquiditätMoody's
Rating
NJSC NAFTOGAZ OF UKRAINE DL-NOTES 2009..93,57%USD19,625%10,3 Monateniedrig--
UKRAINE DL-NOTES 2012(14) REG.S97,32%USD13,800%6,5 Monateniedrig--
UKRAINE DL-NOTES 2010(15) REG.S91,88%USD12,247%1,8 Jahreniedrig--
UKRAINE DL-NOTES 2011(16) REG.S90,02%USD11,635%2,6 Jahreniedrig--
UKRAINE DL-NOTES 2006(16) REG.S89,50%USD11,602%3,0 Jahreniedrig--
UKRAINE DL-NOTES 2012(17) REG.S95,70%USD10,934%3,7 Jahreniedrig--
UKRAINE DL-NOTES 2012(22) REG.S87,00%USD10,737%9,0 Jahreniedrig--
UKRAINE DL-NOTES 2007(17) REG.S89,46%USD10,688%4,0 Jahreniedrig--
UKRAINE DL-NOTES 2011(21) REG.S90,19%USD10,511%7,3 Jahreniedrig--
UKRAINE DL-NOTES 2010(20) REG.S89,90%USD10,013%6,9 Jahreniedrig--
UKRAINE DL-NOTES 2013(23) REG.S87,61%USD9,949%9,4 Jahreniedrig--
UKRAINE EO-NOTES 2005(15) REG.S93,64%EUR8,820%1,9 JahreniedrigCaa1
FINANCE & CREDIT UKRAINE B.V. DL-LOAN ..78,50%USD----niedrigCaa1
UKRAINE DL-NOTES 2010(17) REG.S85,82%USD----niedrig--
UKRAINE DL-NOTES 2011(21) 144A--------niedrigCaa1
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Schubumkehr in einigen Röhren

Pipelines durch die SlowakeiUkraine durchbricht russisches Erdgasmonopol

 ·  Die Ukraine hat sich immer daran gestört, dass Russland ihnen den Gashahn zudrehen kann. Nun soll das Land auch aus dem Westen beliefert werden - über Pipelines durch die Slowakei. Ein Abkommen mit der EU steht nach Informationen der F.A.Z. kurz vor dem Abschluss.
© DAPDVergrößernDurch Schubumkehr in einigen Röhren kann die Ukraine mit Gas aus Mitteleuropa beliefert werden, obwohl die Leitungen ursprünglich Gas in die andere Richtung liefern sollten.
Die Ukraine steht kurz davor, das beinahe vollständige russische Erdgasmonopol zu durchbrechen, das seit dem „Gaskrieg“ von 2009 ihre energiehungrige Volkswirtschaft in den Ruin zu treiben droht. Eine Sprecherin des EU-Energiekommissars Günther Oettinger bestätigte am Dienstag, ein Abkommen, das die Belieferung der Ukraine aus der EU über die sehr großen Transitpipelines der Slowakei ermöglichen soll, sei nunmehr fertig ausgehandelt. „Wir stehen unmittelbar vor der Unterschrift“, sagte sie der F.A.Z. Oettinger habe mehr als ein Jahr mit der slowakischen und der ukrainischen Seite verhandelt; nun seien alle Fragen geklärt.
Die Ukraine hat bisher bis auf geringfügige Lieferungen über kleinere Leitungen in Polen und Ungarn ihr gesamtes Importgas aus Russland beziehen müssen. Der vom russischen Monopolisten Gasprom geforderte Preis lag dabei zuletzt über 400 Dollar für tausend Kubikmeter – deutlich mehr als der europäische Durchschnitt. Der staatliche ukrainische Gaskonzern Naftogas macht deswegen seit Jahren Verluste, die aus dem Staatshaushalt ausgeglichen werden müssen. Russland hat Kiew allerdings Rabatte für den Fall angeboten, dass die Ukraine ihren Plan aufgebe, ein Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union abzuschließen. Sie soll sich stattdessen einer Zollunion früherer Sowjetrepubliken anschließen.

Schubumkehr in einigen Röhren

Präsident Wiktor Janukowitsch hat wegen dieses Preisdrucks seit Jahren versucht, der Ukraine neue Lieferwege zu eröffnen – unter anderem durch die umfangreichen Pipelines in die Slowakei. Diese sind eigentlich für den Transit russischen Gases nach Mitteleuropa gedacht, aber ihr Volumen ist groß genug, um durch Schubumkehr in einigen der Röhren die Ukraine von Westen her zu beliefern.
Diese Lösung ist bisher wegen Widerständen in der Slowakei nicht zustande gekommen. Die Gründe dafür sind nicht ganz klar, doch ukrainische Energiepolitiker haben immer behauptet, Gasprom habe slowakische Entscheidungsträger dafür gewonnen, die Schubumkehr zu vereiteln. Oettinger arbeitet seit Monaten daran, diese Blockade aufzulösen und beruft sich dabei auf die Regeln der EU, welche die Mitgliedsländer verpflichten, ihre Gasleitungen für alle Marktteilnehmer zu öffnen. Diese Verhandlungen haben nun nach Auskunft seiner Sprecherin zum Erfolg geführt. Gleich nach der Unterzeichnung soll nun in der Slowakei mit den Umbauten begonnen werden, die für die Schubumkehr in den Transitleitungen nötig sind. Mit den ersten physischen Gaslieferungen von West nach Ost wird in der zweiten Jahreshälfte 2014 gerechnet.
Das Gas dürfte von RWE Supply & Trading kommen. Mit diesem Partner hat die Ukraine schon vor längerer Zeit einen Rahmenvertrag über bis zu 10 Milliarden Kubikmeter im Jahr abgeschlossen, der aber bisher wegen fehlender Leitungskapazität nicht erfüllt werden konnte. Zum Vergleich: Das gesamte Importvolumen der Ukraine für 2013 soll nach Angaben vom August bei 27,3 Milliarden Kubikmetern liegen. Über die Liefermengen wollte Oettingers Sprecherin keine Angaben machen. Der ukrainische Energieminister Eduard Stawitzkij sagte in der vergangenen Woche, sein Land könne über die bisherigen kleineren Leitungen durch Polen und die Ukraine jährlich 6 bis 7 Milliarden Kubikmeter Gas importieren. Zusammen mit den geplanten Einfuhren über die Slowakei könne man dann auf bis zu 18 Milliarden Kubikmeter kommen.

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